Beten für deutsche Elf erlaubt

Hannover/Würzburg (epd). Gebete für die deutsche Fußballnationalelf sind nach Ansicht des amtierenden Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erlaubt. "Alle Bitten von uns Menschen haben ihren Platz bei Gott", erklärte Schneider in Hannover mit Blick auf das WM-Spiel Deutschland-Ghana an diesem Mittwoch. Gott höre alle Bitten, "aber das heißt nicht, dass er sie auch genau so erfüllt", sagte Schneider.

Auch der Sportbeauftragte des Rates der EKD, Prälat Bernhard Felmberg, findet es in Ordnung, für den Sieg der eigenen Mannschaft zu beten. "Beim Beten gibt es keine Zensur", sagte Felmberg der in Würzburg erscheinenden katholischen Zeitung "Die Tagespost". Es sei immer legitim, sich mit Gedanken, die einen bewegen, an Gott zu wenden.

Der EKD-Ratsvorsitzende und rheinische Präses Schneider kommentiert das WM-Spiel am Mittwoch live im Internet ab 20.30 Uhr unter www.evangelisch.de und www.ekd.de

Schneider verfügt laut EKD über jahrelange Erfahrung als Torhüter seines Duisburger Heimatvereins VfL Hüttenheim: "Ich weiß noch gut, wie sich ein Torwart vor einem Elfmeter fühlt." Beim Spiel gegen Ghana hofft er auf viele Tore - möglichst ohne Elfmeter.

Felmberg erklärte laut Tagespost, er drücke der deutschen Fußball-Elf die Daumen: "Ich wünsche mir außerdem, dass eine afrikanische Mannschaft ganz, ganz weit kommt", fügte er hinzu. "Damit sich die Afrikaner bis zum Finale für die WM begeistern", so Felmberg, der Bevollmächtigter der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union ist.

22. Juni 2010

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