Evangelische Krankenhäuser werben für Organspenden

Berlin (epd). Die evangelischen Krankenhäuser wollen in den kommenden Monaten verstärkt für Organspenden werben. Unter anderem sollen in den Wartebereichen der Kliniken Infomappen dazu ausgelegt werden, teilte der Deutsche Evangelische Krankenhausverband (DEKV) am Dienstag in Berlin mit. "Wir haben darauf geachtet, durch den Brief weder Angst noch moralischen Druck zu erzeugen", sagte der DEKV-Vorsitzende Manfred Witkowski. Ein ausgefüllter Organspendeausweis schaffe vor allem Klarheit und erleichtere Angehörigen und Ärzten die Entscheidung in schwierigen Situationen.

In einem Organspendeausweis kann sein Besitzer auch die Entnahme auf bestimmte Körperteile beschränken oder Organspenden komplett ausschließen. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, die das Projekt unterstützt, besitzt bislang rund jeder sechste Deutsche einen ausgefüllten Organspendeausweis. Zum DEKV gehören nach eigenen Angaben rund 230 Krankenhäuser und weitere Gesundheitseinrichtungen und damit jedes neunte deutsche Krankenhaus.

Unterdessen teilte das Bundesgesundheitsministerium mit, es hätten sich bislang 111 von insgesamt 150 Kliniken mit neurochirurgischen Intensivstationen einem Pilotprojekt zur Steigerung von Organspenden angeschlossen. Dabei sollen Krankenhausmitarbeiter der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) von möglichen Organspendern im Krankenhaus berichten. Das Projekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft soll die Arbeit von Kliniken und der DSO enger verzahnen und läuft noch bis 30. Juni 2011.

06. Juli 2010