Deutsch-Russischer Kirchendialog zu Religionsunterricht

Hannover/Bonn (epd). Beide große Kirchen in Deutschland unterstützen die orthodoxe Kirche in Russland bei der Einführung von Religionsunterricht. Ein entsprechender Wahlpflichtbereich soll an staatlichen Schulen in 19 Regionen Russlands probeweise eingeführt werden, teilten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag gemeinsam mit. Anlass war der Austausch zwischen orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirchenvertretern beim Petersburger Dialog.

Der katholische Ökumene-Bischof Gerhard Ludwig Müller unterstrich die Bedeutung der Teilnahme der Kirchen am Petersburger Dialog, dem Dialogforum zwischen Deutschland und Russland auf staatlicher Ebene. Der evangelische Regionalbischof Siegfried Kasparick (Wittenberg) ergänzte: "Wenn wir bei unseren Gesprächen danach fragen, welches Bild von den anderen Konfessionen wir in unseren Schulbüchern zeichnen, leisten wir einen wichtigen Beitrag, um Selbstbild und Fremdbild der Kirchen einander anzunähern."

Die Bedeutung des Religionsunterrichts an staatlichen Schulen stand im Mittelpunkt der Gespräche der Arbeitsgruppe Kirchen im Rahmen des 10. Petersburger Dialogs, der vom 13. bis 15. Juli 2010 in Jekaterinburg stattfand, hieß es weiter. Über das Schulprojekt hatte den Angaben zufolge Metropolit Hilarion, Vorsitzender des kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, berichtet. Die Gespräche über den Religionsunterricht sowie die Lehrerausbildung sollen fortgeführt werden.

15. Juli 2010