Weltkirchenrat verurteilt Mord an Christen in Pakistan

Genf (epd). Der Weltkirchenrat hat mit "großer Bestürzung" auf den Mord an zwei jungen Christen auf dem Gelände eines Gerichts in Pakistan reagiert. Die Männer hätten sich vor der Kammer in Faisalabad wegen "Gotteslästerung gegen den Islam" verantworten müssen, teilte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) am Freitag in Genf mit. Pastor Rashid Emmanuel und sein Bruder Sajid Emmanuel seien von der Polizei in das Gerichtsgebäude eskortiert worden, als die tödlichen Schüsse fielen.

Die bislang offiziell nicht identifizierten Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderte der ÖRK in einem Brief an die Regierung in Islamabad. Der ÖRK, der 349 christliche Kirchen mit 560 Millionen Gläubigen umfasst, forderte zudem die Aufhebung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes. Die Vorschriften hätten Gewalt, Zerstörung und Todesfälle provoziert. Vertreter der christlichen Minderheit hätten berichtet, dass religiöse Randgruppen in dem islamischen Land auf Grundlage des Gesetzes verfolgt würden. Schon bei nicht beabsichtigten Fällen von Blasphemie (Gotteslästerung) drohten die Todesstrafe oder lebenslange Haft.

24. Juli 2010