Spott und Satire in der Reformationszeit

Eisenach (epd). Satirische Flugschriften aus der Reformationszeit sind seit Freitag auf der Wartburg bei Eisenach zu sehen. Die Sonderausstellung mit Spott und Satire vereint unter dem Titel "Beyssig sein ist nutz und not" mehr als 50 besonders eindrückliche Druckgrafiken. Neben Blättern aus dem Bestand der Wartburg-Stiftung werden Exponate von mehreren Leihgebern gezeigt, darunter aus dem Schlossmuseum Gotha und dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.

Die zweite Ausstellung der Wartburg in der Lutherdekade zum 500. Reformationsjubiläum 2017 gelte "dem höchst erfolgreichen propagandistischen Wirken Luthers und dem Widerhall seiner Gegner", hieß es. Der Reformator habe nach anfänglicher Zurückhaltung der evangelischen Lehre "mit zunehmender Angriffslust" zum Durchbruch verholfen.

Die neue Technologie des Buchdrucks verhalf den Flugschriften der Reformation zu schneller und weiter Verbreitung. Dabei sparte keine der beteiligten Seiten in den damaligen Auseinandersetzungen mit Spott und Satire. Das Flugblatt "Wider Hans Worst" zeigt die Papstkirche als Teufel an einem siedenden Kessel mit Gläubigen. Andere Darstellungen bezeichnen Martin Luther als "wildes Eberschwein", das den Weingarten der Kirche zerstört habe.

Die Kabinettausstellung kann innerhalb des Museumsrundgangs bis 31. Oktober täglich von 8.30 bis 17 Uhr besichtigt werden.

06. August 2010