EKD-Beauftragter: In Frieden investieren und nicht in den Krieg

Frankfurt a.M. (epd). Anlässlich des US-Truppenabzugs aus dem Irak hat der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms eine negative Bilanz des militärischen Einsatzes in dem Land gezogen. Der Krieg habe dem Ansehen der USA und des Westens in der islamischen Welt geschadet, schreibt Brahms in einem Beitrag für das Internetportal "evangelisch.de". "In der Abwägung der Verhältnismäßigkeit der Folgen ist der Schaden größer als der Nutzen."

Angesichts der Situation im Irak und in Afghanistan stellten sich grundsätzliche Fragen nach Beginn und Beendigung militärischer Intervention umso dringender, äußerte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Hürden für militärisches Eingreifen im Sinne rechtserhaltender Gewalt müssten ausgesprochen hoch sein. Alle politischen, diplomatischen und zivile Mittel müssten vorrangig ausgeschöpft werden.

"Noch immer ist die Politik zu sehr auf militärische Sicherheit und Strategie fixiert", schreibt Brahms, der auch leitender Geistlicher der Bremischen Evangelischen Kirche ist. Gerade der Weltfriedenstag mahne dazu, in den Frieden zu investieren und nicht in den Krieg. Der Weltfriedenstag wird in Deutschland jährlich am 1. September begangen. Er erinnert an den deutschen Überfall auf Polen, mit dem der Zweite Weltkrieg begann.

01. September 2010