EKD-Friedensbeauftragter: Auch persönlich in Frieden investieren

Bremen (epd). Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, hat dazu aufgerufen, schon im Kleinen und persönlich für den Frieden einzutreten. "Frieden bedeutet, dass jedes Individuum mit dem anderen klarkommt und es toleriert", sagte der leitende Bremer Theologe am Dienstag anlässlich des Weltfriedenstages der Vereinten Nationen. In der Bibel sei mit Frieden zudem mehr gemeint als die Abwesenheit von Krieg.

"Gesundheit, Wohlergehen, Gerechtigkeit, Recht - alles das schwingt beim biblischen Begriff des Friedens mit", erläuterte Brahms. Angesichts der Situation im Irak und in Afghanistan setze er sich dafür ein, dass die Hürden für militärisches Eingreifen möglichst hoch gesetzt werden. Alle politischen, diplomatischen und zivilen Mittel müssten vorrangig ausgeschöpft werden: "Noch immer ist die Politik zu sehr auf militärische Sicherheit und Strategie fixiert." Gerade der Weltfriedenstag mahne dazu, in den Frieden zu investieren und nicht in den Krieg.

Innenpolitisch befürwortet Brahms zusammen mit anderen leitenden Theologen in der EKD die angestrebte Aussetzung der Wehrpflicht. Zur Debatte über Nachfolgemodelle für den bisherigen Zivildienst sagte er, zivile Freiwilligendienste seien einem allgemeinen Pflichtdienst vorzuziehen. Bestehende Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale und das Ökologische Jahr dürften nicht gefährdet werden. Vielmehr sollten Finanzmittel, die durch den Wegfall des Zivildienstes frei werden, den vorhandenen Freiwilligendiensten zugutekommen

1981 erklärte die UN-Generalversammlung in New York den 21. September zum "International Day of Peace". Er soll ein Tag des Waffenstillstandes und der Gewaltlosigkeit sein. Seit 2004 ruft zudem der Ökumenische Rat der Kirchen alle Kirchen weltweit dazu auf, jährlich am 21. September für den Frieden zu beten.

21. September 2010