EKD-Europabüro stellt Lutherdekade vor

Brüssel (epd). Das Europabüro der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Themenfelder der Lutherdekade bis 2017 vorgestellt. Von Musik, Kunst, Bildung bis zum politischen Diskurs sind zahlreiche Veranstaltungen und Diskussionsrunden geplant. "Wir wollen den Menschen bewusstmachen, wie vielschichtig und weitsichtig Luther war", sagte Prälat Stephan Dorgerloh, der Beauftragte der EKD in Wittenberg, am Dienstag in Brüssel.

Mit der 2008 begonnenen Lutherdekade will die evangelische Kirche auf das Reformationsjubiläum 2017 vorbereiten. In jedem Jahr steht ein anderes Thema im Mittelpunkt. Der legendäre Thesenanschlag durch Martin Luther (1483-1546) am 31. Oktober 1517 war Auslöser für die Reformation.

Der Reformator Luther strahle weit über Wittenberg hinaus. Vor allem auch beim Thema Menschenrechte und Reformation sei der Bezug zu Europa wichtig, sagte Dorgerloh. "Hier können wir ins europäische Gespräch kommen und einen Blick in andere Länder werfen."

Eines der Themenfelder verbindet die Reformation mit dem Thema Toleranz. Der kritische Blick auf Luthers Schriften solle dabei ebenso zum Tragen kommen wie die Verknüpfung zur Politik.

Dorgerloh betonte, dass es bei der Erinnerung an Luthers Werk nicht um eine bloße historische Abhandlung gehe. Vielmehr stehe der moderne Mensch im Mittelpunkt, auch wie christlicher Glaube heute aussehe. "Wir wollen Luther neu lesbar machen", sagte Dorgerloh.

Vom Luther-Rap bis zur Wikipedia des Glaubens werde dies in vielen modernen Formen ausprobiert. Das Jahr 2010 steht im Zeichen der Bildung. Schwerpunkt sind die Lehren und Werke des Lutherfreunds und Reformators Philipp Melanchthon (1497-1560).

29. September 2010

Luther 2017