Dresdner Denkmal erinnert an DDR-Friedensbewegung

Dresden (epd). An die Friedens- und Protestbewegung in der DDR erinnert künftig ein Denkmal vor der Dresdner Kreuzkirche. Die "Steine des Anstoßes" am südlichen Eingang der Kirche sollen am Freitag offiziell eingeweiht werden, wie Superintendent Peter Meis am Montag ankündigte. Die beiden sieben Tonnen schweren Granitblöcke von 1897 bildeten ursprünglich das Fundament für den kriegszerstörten Baldachin über dem Hochzeitsportal der Kreuzkirche. Mit mehr als 3.000 Sitzplätzen ist die Kreuzkirche die größte evangelische Kirche in Sachsen.

Für das Denkmal mit dem vollständigen Titel "Schwerter zu Pflugscharen - Steine des Anstoßes für eine Bewegung, die das Land veränderte" wurden nach einem Entwurf des Dresdner Bildhauers Lothar Beck die beiden Quader bearbeitet und schräg übereinandergelegt. Damit konnte auch eine von der Stadt geplante Entsorgung der Steine im Zuge der Neugestaltung des Platzes neben der Kirche verhindert werden.

Das aufgebrachte Symbol "Schwerter zu Pflugscharen" war seit 1980 das Zeichen der kirchlichen Friedensdekaden. Durch zahlreiche Jugendliche, die es als Lesezeichen und Aufnäher in Schule und Öffentlichkeit trugen, wurde es schließlich zu einem Zeugnis des Protests in der DDR und zugleich Teil einer wachsenden unabhängigen Friedensbewegung inner- und außerhalb der Kirche.

04. Oktober 2010