Über 100.000 Besucher in Dresdner Frauenkirchen-Ausstellung

Dresden (epd). Mehr als 100.000 Menschen haben seit 2005 die Ausstellung im Dresdner Stadtmuseum zur Geschichte der Frauenkirche gesehen. Das "museumspolitische Wagnis" einer fünf Jahre dauernden Ausstellung sei aufgegangen, sagte Stadtmuseumsdirektor Gisbert Porstmann am Donnerstag.

Über ein Viertel der Besucher kamen aus dem Ausland. Die Ausstellung sollte vor allem ein Nachdenken über die Geschichte des Kirchenbaus und seinen Wiederaufbau befördern. Porstmann kündigte an, das "Thema Frauenkirche" 2011 in die ständige Ausstellung des Stadtmuseums zu integrieren. Dafür müsse jedoch eine völlig neue Konzeption erstellt werden. Auch der Umfang sei noch unklar.

Die Sonderausstellung "Die Frauenkirche zu Dresden. Werden - Wirkung - Wiederaufbau" ist noch bis Jahresende zu sehen. Gezeigt werden etwa 400 Exponate, darunter Modelle der Vorgängerbauten, Abendmahlsgeräte und Grabplatten. Außerdem sind Baupläne vom Erbauer der barocken Kirche, George Bähr (1666-1738), zu sehen.

Die Präsentation wurde am 22. Oktober 2005 eröffnet, nur wenige Tage vor der Einweihung der wiedererrichteten Frauenkirche. Zahlreiche private Leihgeber hatten sich an dem Projekt beteiligt. Entstanden ist die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Frauenkirche.

Oberlandeskirchenrat Christoph Münchow würdigte die Ausstellung als umfangreiche Ergänzung mit vielen Details "zu dem, was Besucher in der Frauenkirche sehen". Einzelne Exponate könnten möglicherweise künftig in der Unterkirche oder dem Besucherzentrum der Frauenkirche gezeigt werden. Eine dauerhafte Präsentation sei nicht geplant.

Die Frauenkirche wurde nach über zehnjährigem Wiederaufbau am 30. Oktober 2005 wieder eingeweiht. Zum fünfjährigen Bestehen lädt die Stiftung am Wochenende zu mehreren Veranstaltungen ein. Am Sonntag finden zwei Gottesdienste und ein Fest auf dem Neumarkt vor der Kirche statt.

Das barocke Wahrzeichen Dresdens wurde im Februar 1945 bei den alliierten Bombenangriffen fast vollständig zerstört. Erste Unterlagen zur Sicherung der Ruine und Erörterungen zu einem Wiederaufbau existieren bereits vom August 1945. Seit 2005 hat die Frauenkirche mehr als zehn Millionen Besucher verzeichnet.

Die Ausstellung im Dresdner Stadtmuseum ist noch bis 30. Dezember täglich, außer montags, von 10 bis 18, freitags von 12 bis 19 Uhr, zu sehen.

28. Oktober 2010

Frauenkirche Dresden