Evangelische Kirche berät über Bildungsgerechtigkeit

Hannover (epd). Mit Beratungen über Bildungsgerechtigkeit hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag in Hannover ihre Jahrestagung fortgesetzt. "Die Bildungskluft in Deutschland wächst", sagte der Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Thomas Rauschenbach. An der Überwindung dieser Kluft werde sich die Zukunftsfähigkeit des deutschen Bildungssystems zeigen.

Dazu müsse die Bildungspolitik ein Teil von Sozial- und Familienpolitik werden. Vorrangiges Ziel müsse es sein, Kinder schon möglichst früh zu fördern, sagte Rauschenbach. Deutschland sei zudem viel zu stark auf die formale Bildung in Schulen fixiert, die sogenannte Alltagsbildung in den Familien werde zu wenig berücksichtigt.

Antje Fetzer, Leiterin der Abteilung "Theologie und Bildung" im Diakonischen Werk Württemberg, stellte eine besondere Verantwortung der evangelischen Kirche heraus. Sie müsse die Stimme für benachteiligte Kinder und Jugendliche sowie deren Familien erheben.

Die EKD-Synode berät bis Mittwoch in Hannover. Zum Abschluss soll eine Erklärung zur Bildungspolitik mit dem Titel "Niemand darf verloren gehen!" verabschiedet werden.

Für Dienstagvormittag ist die Neuwahl des Ratsvorsitzenden geplant. Einziger Kandidat ist der rheinische Präses Nikolaus Schneider, der das Amt seit dem Rücktritt von Bischöfin Margot Käßmann im Februar bereits kommissarisch ausübt.

08. November 2010

Weitere Informationen zum Schwerpunktthema "Niemand darf verloren gehen!" - Evangelisches Plädoyer für mehr Bildungsgerechtigkeit.


Forderung nach gerechterem Bildungssystem

Hannover (epd). Mit Beratungen über Bildungsgerechtigkeit hat die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover ihre Jahrestagung fortgesetzt.

Der Berliner Theologieprofessor Christoph Markschies forderte am Montag unter anderem bessere Betreuungsverhältnisse an Schulen und Universitäten. Er nannte es ein Kardinalproblem des deutschen Bildungssystems, dass Lehrer und Dozenten zu viele Schüler beziehungsweise Studenten zu betreuen hätte.

Das Problem zu beheben, werde viel Geld kosten, sagte Markschies, der an der Berliner Humboldt-Universität lehrt. An Schulen, insbesondere in bekannten Problemgebieten, könnten Lehrer von Eltern und über Patenschaften bei der Betreuung der Kinder unterstützt werden.

Der Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Thomas Rauschenbach, konstatierte eine wachsende Bildungskluft in Deutschland. An der Überwindung dieser Kluft werde sich die Zukunftsfähigkeit des deutschen Bildungssystems zeigen. Vorrangiges Ziel müsse es sein, Kinder schon möglichst früh zu fördern.

Antje Fetzer, Leiterin der Abteilung "Theologie und Bildung" im Diakonischen Werk Württemberg, stellte eine besondere Verantwortung der evangelischen Kirche heraus. Sie müsse die Stimme für benachteiligte Kinder und Jugendliche sowie deren Familien erheben.

Die EKD-Synode berät bis Mittwoch in Hannover. Zum Abschluss soll eine Erklärung zur Bildungspolitik mit dem Titel "Niemand darf verloren gehen!" verabschiedet werden.

08. November 2010