EKD-Ratsvorsitzender: "Buße heißt Umkehr und Neuanfang"

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, ermutigt zu einem neuen Blick auf den Buß- und Bettag. Mit Buße werde häufig Unangenehmes verbunden wie Strafe für Schuld oder schlechtes Gewissen. In der Bibel bedeute Buße Umkehr und damit die "Chance auf einen Neuanfang", sagte Schneider am Dienstag in Hannover. Evangelische Christen begehen an diesem Mittwoch mit Gottesdiensten den Buß- und Bettag.

Auch im Alltag sei Umkehr und Neuanfang wichtig, denn "wir sind nicht perfekt, wir laufen häufig genug in die Irre", sagte der rheinische Präses Schneider. "Wer sich verirrt, muss sich neu orientieren, umkehren." Das sei nicht immer angenehm. Denn wer zugebe, auf dem falschen Weg zu sein, verliere scheinbar an Ansehen. Ein Christ könne aber darauf vertrauen, dass Gott ihn nicht allein lasse, unterstrich der Ratsvorsitzende.

Der evangelische Buß- und Bettag wurde erstmals 1532 in Straßburg nachgewiesen. Später fand er als regelmäßiger Feiertag gegen Ende des Kirchenjahres Eingang in den liturgischen Kalender. Zur Finanzierung der Pflegeversicherung wurde der Buß- und Bettag 1995 in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag gestrichen.

Am Buß- und Bettag wird Schneider mit dem katholischen Bischof von Trier, Stephan Ackermann, einen ökumenischen Gottesdienst in der Konstantin-Basilika in Trier feiern. Der Gottesdienst steht unter dem Leitwort: "Es ist kein Ansehen der Person vor Gott".

16. November 2010

EKD-Pressemitteilung zum Buß- und Bettag

„Was mich bewegt“ – Video mit Nikolaus Schneider