Neue anglikanische Generalsynode durch Königin eröffnet

London/Hannover (epd). Königin Elisabeth II. hat am Dienstag in London die Generalsynode der anglikanischen Kirche von England eröffnet. Der Einsetzung der neu gewählten Synode ging ein Festgottesdienst in Westminster Abbey voraus. Die Königin ist Hausherrin der Kirche, in der traditionell Zeremonien des englischen Königshauses stattfinden. Elisabeth ist das weltliche Oberhaupt der Anglikaner.

Das Kirchenparlament will über die zwischen liberalem und konservativem Flügel umstrittene Weihe von Bischöfinnen sowie über Spannungen innerhalb der weltweiten anglikanischen Gemeinschaft beraten, die auf die Weihe von Gene Robinson, eines bekennenden Homosexuellen, zum Bischof von New Hampshire zurückgehen. Wegen des Konflikts über die Zulassung von Frauen zum Bischofsamt hatten kürzlich fünf traditionalistische anglikanische Bischöfe den Wechsel zur katholischen Kirche angekündigt. Geplant ist auch eine Debatte über das von Premierminister David Cameron lancierte Konzept einer großen Bürgergesellschaft ("Big Society").

Als ökumenischer Ehrengast nahm der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, an der Synodeneröffnung teil. Schneider traf in London auch mit den englischen Mitgliedern der sogenannten Meissen-Kommission zusammen, in der die ökumenischen Beziehungen zwischen der EKD und der Kirche von England koordiniert werden.

Die anglikanische Generalsynode hat knapp 470 Mitglieder. Von den gewählten Geistlichen sind 28 Prozent Frauen, von den weltlichen Synodenmitgliedern sind 46 Prozent weiblich.

24. November 2010