EKD-Ratsvorsitzender wirbt für Stärkung der Freiwilligendienste

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat Vorbehalte gegen den geplanten Bundesfreiwilligendienst geäußert, der den Zivildienst ablösen soll. Aus Sicht der EKD könne dies nur eine "Übergangslösung" darstellen, sagte Schneider auf einer Tagung über Freiwilligendienste am Mittwoch in Berlin. "Keinesfalls dürfen dadurch die bestehenden Jugendfreiwilligendienste gefährdet werden", fügte er hinzu. Vielmehr sollten Freiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale und Ökologische Jahr in ihrer Vielfalt und Eigenart gestärkt werden.

Der neue Bundesfreiwilligendienst soll zum 1. Juli 2011 eingeführt werden. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hatte kürzlich bei der Vorstellung des Gesetzentwurfs gesagt, sie rechne zunächst mit 35.000 Freiwilligen pro Jahr. Der Bundesfreiwilligendienst soll den Zivildienst ablösen, wenn Mitte 2011 die Wehrpflicht ausgesetzt wird.

Der Ratsvorsitzende kündigte an, dass der Rat der EKD zwei Vorschläge der Synode aufgreifen werde. Für die evangelischen Freiwilligendienste im In- und Ausland sei eine Gesamtstrategie erforderlich. Die "Konferenz evangelischer Freiwilligendienste" müsse mehr sein als eine "bloße Lobbygruppe". Dieser Zusammenschluss müsse das Profil der Freiwilligendienste abbilden und zu deren Identitätsbildung beitragen. Daneben könnte es sinnvoll sein, einen Beauftragten für die evangelischen Freiwilligendienste zu ernennen, sagte Präses Schneider.

01. Dezember 2010

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