Bischof stärkt Ehrenamt in kirchlichen Einrichtungen

Brüssel (epd). Der Landesbischof von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, hat die Bedeutung ehrenamtlicher Tätigkeiten in kirchlichen Einrichtungen hervorgehoben. Viele Gemeinden und Vereine lebten fast ausschließlich von solchem unentgeltlichen Engagement, sagte Dröge am Montagabend in Brüssel. Der Bischof äußerte sich während des Jahresempfangs der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der EU-Bischofskonferenz Comece.

Dröge reagierte damit auf die Debatte um öffentliche Gelder für die Kirchen in Deutschland. "Es entsteht oft der Eindruck, dass dem Steuerzahler etwas weggenommen wird", sagte Dröge. Dabei sei das Gegenteil der Fall. Durch die hohe Zahl Ehrenamtlicher, könnten die Kirchen viel mehr leisten, als staatliche Einrichtungen mit dem gleichen Geld.

Mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz förderten die Kirchen zudem das europäische Gemeinschaftsbewusstsein. "Europa steht bei den Bürgern auf dem Prüfstand", sagte Dröge. Nur wenn die europäische Gemeinschaft erkennbar Frieden, Sicherheit und Wohlstand erbringe, werde Europa akzeptiert. Die Arbeit der Kirchen trage dazu bei. Ein wichtiger Baustein sei dabei auch das EU-Jahr 2011 der Freiwilligendienste, betonte Dröge.

Zudem forderte der Bischof die Bürger auf, aktiv auf ein "lebendiges Europa" Einfluss zu nehmen. Eine Möglichkeit sei das Europäische Bürgerbegehren. Mit Hilfe der Petition könnte der arbeitsfreie Sonntag in allen EU-Staaten durchgesetzt werden, sagte Dröge. "Der Sonntag ist nicht nur der Tag des Herrn, sondern auch der Tag der Bürger." Er biete Freiraum für das familiäre, soziale Leben und damit auch für das bürgerschaftliche Engagement.

06. Dezember 2010