Sanierung des Wittenberger Melanchthonhauses teurer als geplant

Wittenberg (epd). Die Sanierung und Erweiterung des Melanchthonhauses in Wittenberg wird um mehr als eine halbe Million Euro teurer als geplant. Bei bauhistorischen Untersuchungen seien erheblich stärkere Schäden am Gebäude festgestellt worden, weshalb rund 550.000 Euro zusätzlich benötigt würden, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Mittwoch mit. Das Haus ist wegen der auf über ein Jahr veranschlagten Bauarbeiten seit September geschlossen.

Unter anderem müssten Teile der Dachkonstruktion sowie Sparren- und Deckenbalkenköpfe ersetzt werden, hieß es weiter. Zudem seien Arbeiten an Außenwänden zur Verbesserung der Standsicherheit nötig. Für das gesamte Bauvorhaben einschließlich einer neuen Dauerausstellung waren bislang Kosten in Höhe von vier Millionen Euro veranschlagt, für die Bund, Land und Stadt aufkommen.

Zur Finanzierung der Mehrausgaben sollen den Angaben zufolge Rücklagen der Stiftung verwendet und Anträge auf eine Erhöhung der Zuschüsse bei Bund und Land gestellt werden. Allerdings müsse wegen der entdeckten Schäden die Neueröffnung auf Anfang 2012 verschoben werden.

Das Museum erinnert an den Humanisten und Pädagogen Philipp Melanchthon (1497-1560), der zusammen mit dem Kirchenreformator Martin Luther (1483-1546) maßgeblich die Wittenberger Universität "Leucorea" prägte. Besonders verdient machte sich der aus Bretten (Baden-Württemberg) stammende Gelehrte, der in Wittenberg begraben ist, durch seine Ideen für ein neues Schul- und Bildungswesen.

Zur Stiftung Luthergedenkstätten gehören neben dem Melanchthonhaus das Wittenberger Lutherhaus sowie das Geburts- und das Sterbehaus des Reformators in Eisleben. Die Museen gehören seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

16. Dezember 2010

Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt