Neuer Bischof der Evangelischen Kirche in Rumänien eingeführt

Hermannsstadt / Sibiu. Am dritten Adventssonntag wurde Reinhart Guib zum Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien eingeführt. Zwei Wochen zuvor hatte ihn die Landeskirchenversammlung in das Amt gewählt. Das Bischofsamt der evangelisch-lutherischen Kirche mit deutscher Verkündigungssprache in Rumänien war nach der Emeritierung von Bischof Christoph Klein vakant. Bei der Einführung durch Bischofsvikar Daniel Zikeli assistierte unter anderem der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Bischof Martin Hein.

Reinhart Guib ist der leitende Geistliche einer nach dem Exodus der Rumäniendeutschen in den Jahren nach der politischen Wende auf rund 13.200 Gemeindeglieder – d.h. zirka 15 Prozent der Vorwendemitgliederzahl - geschrumpften Kirche. Die Gemeindeglieder leben in über 200 Kirchengemeinden verstreut im gesamten Land und werden von 42 Pfarrinnen und Pfarrern betreut.

Die Gemeinden im ländlichen Raum bestehen vorwiegend aus Senioren, die Stadtgemeinden aber sind jung und aktiv, auch dank dem Dazukommen von Andersnationalen als den deutschstämmigen Siebenbürger Sachsen sowie Rück- und Zuwanderern aus dem deutschsprachigen Raum. Die EKD ist als Partnerkirche seit vielen Jahrzehnten eng mit der Evangelischen Kirche in Rumänien und den evangelischen Christen in und aus Siebenbürgen verbunden.

Als Herausforderungen für sein neues Amt betrachtet Bischof Guib das Stärken der Gemeinden an der Basis, neue Impulse für das geistliche Leben, ein vertretbares Wirtschaftskonzept, das Bündeln der Kräfte in der Zusammenarbeit mit den anderen Strukturen der Rumäniendeutschen (politische Vertretung, Schule, Wirtschaft), den Ausbau der Partnerschaft mit den in Deutschland lebenden und in Heimatortsgemeinschaften organisierten ehemaligen Gemeindegliedern sowie die Vertiefung der Kontakte und Partnerschaften in der Ökumene und mit den Partnerkirchen.

Reinhart Guib, Jahrgang 1962, hat an der Theologischen Fakultät in Hermannstadt/ Sibiu studiert, war seit 1995 Dekan des Mediascher Kirchenbezirks, gehört dem Landeskonsistorium seit 1997 an und war seit 2007 Bischofsvikar. Seit 2000 ist er der Präsident des in Mediasch entstandenen Vereins zum Schutz der Kirchenburgen und stand in der Zeitspanne 2003 bis 2009 dem neugegründeten Gustav Adolf Werk in Rumänien vor.

16. Dezember 2010