Evangelische Bischöfe rufen zu Frieden und Gerechtigkeit auf

Frankfurt a.M. (epd). Zu Weihnachten haben evangelische Bischöfe zum Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen. "Jedes Weihnachtsfest mahnt uns: Wer sich gegen den Frieden und gegen die Gerechtigkeit entscheidet, verliert sein Gesicht und steht vor Gott und vor aller Welt tief beschämt da", schreibt der württembergische Landesbischof Frank Otfried July in seiner Weihnachtsbotschaft. Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann mahnte mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft an. Die Schere zwischen Arm und Reich dürfe im nächsten Jahr nicht noch weiter auseinandergehen.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, kritisierte, dass es in Deutschland schlecht um die Solidarität mit Schwachen, Armen, Pflegebedürftigen und Behinderten bestellt sei. "Wer andere - mit Recht - zur Einhaltung der Menschenwürde mahnt, darf im eigenen Land die Würde der Schwächsten nicht antasten", so der evangelische Theologe.

Auch der mecklenburgische Landesbischof Andreas von Maltzahn rief zur Verantwortung und Parteinahme "für die Benachteiligten unserer Zeit" auf. Das könnten Kinder aus sozial schwachen Familien, vereinsamte alte Menschen, in Kampfeinsätzen traumatisierte Soldaten, Haftentlassene oder Flüchtlinge sein, aber auch "Menschen, die am Rande ihrer Kraft arbeiten und sich vom Leben überfordert fühlen", heißt es in seiner Weihnachtsbotschaft.

Der Ökumene-Bischof der Lutheraner, Friedrich Weber, warb in seinem Weihnachtswort für den Abbau von Differenzen zwischen den Konfessionen. Mit Blick auf die Geburt Jesu sagt der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland: "Das Kind in Windeln hat kein Verständnis für Kriteleien, Machtspiele oder konfessionalistische Selbstprofilierung."

22. Dezember 2010