EKD-Ratschef appelliert in Abendmahlsfrage an Bischofskonferenz

Bad Neuenahr (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, appelliert an die katholische Kirche, Eheleuten mit verschiedenen Konfessionen das gemeinsame Abendmahl zu erlauben. "Ich bitte die Deutsche Bischofskonferenz, für konfessionsverbindende Ehepaare eucharistische Gemeinschaft zu ermöglichen", sagte der rheinische Präses am Montag in Bad Neuenahr. Dadurch würde lediglich das nachvollzogen, "was in der Kirche Jesu Christi für diese Familien schon Realität ist und was deshalb zu Recht auch in vielen Gemeinden gelebt wird".

Konfessionelle Unterschiede müssten nicht kirchentrennend sein, betonte Schneider in seinem Jahresbericht vor der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Dies zeige der Protestantismus selbst. "Unsere Erfahrung ist: Lebendige Vielfalt in dem einen Glauben muss nicht trennen, sondern führt gemeinsam an den Tisch des einen Herrn", sagte er. In der Ökumene gelte es, beharrlich auf dem gemeinsamen Weg zu bleiben und "mit großer Sehnsucht Fortschritte" zu suchen.

10. Januar 2011