Kirchentag nutzt sächsischen Landtag nur noch für eine Veranstaltung

Dresden/Fulda (epd). Der Deutsche Evangelische Kirchentag will nach einem Eklat um geplante Veranstaltungen im sächsischen Landtag das Parlamentsgebäude nur noch für eine Veranstaltung nutzen. Stattfinden solle das Podium "Kuppelkreuz und Menschenkette - Das Religiöse im säkularen Raum", teilte das Kirchentagspräsidium am Montag in Fulda nach einer Beratung mit. Eine weitere vom Parlament bewilligte Veranstaltung zur friedlichen Revolution verlegt der Kirchentag nach eigenen Angaben wie die vier abgelehnten Podien in das internationale Congress Centrum Dresden.

Die Entscheidung über den neuen Veranstaltungsort sei in Abstimmung mit der sächsischen Landeskirche gefallen, hieß es weiter. Das sächsische Landtagspräsidium hatte am Donnerstag nur zwei der sechs im Plenarsaal geplanten Veranstaltungen des bundesweiten Protestantentreffens im Juni genehmigt und damit einen Eklat ausgelöst. Vertreter der Oppositionsparteien Die Linke, SPD und Grüne hatten zuvor aus Protest die Sitzung verlassen und nicht an der Abstimmung teilgenommen.

Zu den vier vom Landtag abgelehnten Veranstaltungen gehört eine Diskussionsrunde über die "Krise der Demokratie" am Beispiel des Bahnprojekts Stuttgart 21 und des Streits um die Dresdner Waldschlößchenbrücke. Erwartet werden dazu unter anderen der langjährige CDU-Politiker Heiner Geißler und die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Renate Künast. Ein weiteres Thema in der Diskussionsreihe ist "Kirche und Rechtsextremismus". Zu dem bundesweiten Protestantentreffen in Dresden vom 1. bis 5. Juni werden rund 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.

25. Januar 2011