Auch im Fußball wird an NS-Opfer erinnert

München/Dachau (epd). Der Opfer des Nationalsozialismus wird an diesem Wochenende auch in den Fußballstadien gedacht. Bei den Spielen in den Bundes- und Regionalligen gibt es Stadiondurchsagen sowie Aktionen für Respekt und gegen Ausgrenzung. Mit dem "Erinnerungstag im deutschen Fußball" sollen sich Fußballvereine dafür einsetzen, dass "Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus keine zweite Chance gegeben wird", heißt es in einem in München veröffentlichten Aufruf von Verbänden und kirchlichen Organisationen.

Bundesweit wird am Donnerstag (27. Januar), dem traditionellen Holocaust-Gedenktag, an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft erinnert. An diesem Tag vor 66 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz durch die sowjetische Armee befreit.

Der Erinnerungstag in den Fußballligen findet seit 2004 statt und wurde von der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau initiiert. Die Aktionen werden in enger Zusammenarbeit mit Faninitiativen und der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorbereitet.

In der Stadiondurchsage heißt es: "Auch Fußballvereine und der DFB haben zwischen 1933 und 1945 ihre Spieler, ihre Förderer und Mitglieder aus der Vereinsfamilie ausgeschlossen, weil sie den rassischen, weltanschaulichen oder politischen Vorstellungen der NS-Machthaber nicht entsprachen." Millionen Menschen, darunter unzählige Mitglieder von Sportvereinen, seien in Haftanstalten und Lagern festgehalten und ermordet worden. Die Durchsage endet mit den Worten: "Wir sagen Nein zu Ausgrenzung, Diskriminierung, Hass und Gewalt im Stadion und in der Gesellschaft."

26. Januar 2011