Jubiläum erinnert an deutsche Kirchentradition in den USA

Halle (epd). Die Franckeschen Stiftungen in Halle erinnern in diesem Jahr an den vor 300 Jahren geborenen Theologen Heinrich Melchior Mühlenberg, der im 18. Jahrhundert deutsche lutherische Gemeinden in den britischen Kolonien Nordamerikas begründete. Mühlenberg habe damit "deutliche Spuren in der Geschichte der deutsch-amerikanischen Beziehungen hinterlassen", erklärte die Stiftung am Freitag.

Als ursprünglich geistlicher Betreuer der deutschen Einwanderer in Pennsylvania baute Mühlenberg (1711-1787) ein Kirchenwesen von New York bis Georgia auf. Zu den Höhepunkten des Jubiläumsjahres gehöre die Ausstellung "Freiheit, Fortschritt und Verheißung. Blickwechsel zwischen Europa und Nordamerika seit der frühen Neuzeit", die am 1. Mai im Historischen Waisenhaus eröffnet werden soll.

Daneben soll es eine Wanderausstellung in deutscher und englischer Sprache in Orten geben, die eng mit dem Leben und Wirken von Mühlenberg und seinen in den USA bis heute bekannten Söhne verbunden sind, sagte eine Sprecherin. Zu den Stationen zählten in Deutschland neben Halle unter anderem Göttingen, Erfurt und Berlin. In den USA soll die Schau in Houston, Atlanta und Washington zu sehen sein.

Das Jubiläumsjahr wird den Angaben zufolge von der US-Botschaft in Deutschland, dem Auswärtigen Amt, der Deutschen Botschaft in den USA, dem Generalkonsulat in Atlanta, der Lutherischen Kirche in den USA sowie der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland unterstützt. Die Franckeschen Stiftungen entstanden vor rund 300 Jahren auf Initiative des Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663-1727).

4. März 2011