Hospizverbände fordern mehr Kompetenz bei Sterbebegleitung

Tutzing (epd). Experten haben mehr Kompetenz bei der Begleitung Sterbender bei Hausärzten und Pflegeheimen angemahnt. Mediziner, Pfleger, Therapeuten oder ehrenamtliche Helfer müssten besser qualifiziert sein und stärker zusammenarbeiten, sagte Christof Müller-Busch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, am Mittwoch bei einer Tagung in der Evangelischen Akademie Tutzing. Es sei eine professionelle, gesellschaftliche und ethische Herausforderung, ein Sterben in Würde zu ermöglichen.

Jeder Hausarzt sollte eine palliativmedizinische Versorgung gewährleisten können, betonte Müller-Busch. Die langfristige Begleitung alter und kranker Menschen sei eine ureigene Aufgabe der Hausärzte. Gerade sie sollten sich mit den neuesten Forschungsergebnissen im Bereich der Palliativmedizin befassen, forderte der Geschäftsführer des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes, Erich Rösch.

Beide Experten kritisierten große regionale Unterschiede in der Versorgung mit Hospizdiensten und Palliativstationen sowie eine Zersplitterung in Einzelinitiativen. In manchen Ballungsgebieten machten sich die Dienste bereits gegenseitig Konkurrenz, während es in ländlichen Regionen teilweise gar keine Versorgung gebe, sagte Rösch. Hier sei eine bessere Planung notwendig.

Die Tagung mit dem Titel "Palliativ- und Hospizversorgung" in der Evangelischen Akademie Tutzing wurde in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Bayern organisiert und endet an diesem Donnerstag.

10. März 2011