EKD-Ratsvorsitzender erwartet sinkenden Lebensstandard

Düsseldorf (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erwartet für Deutschland mittelfristig einen sinkenden Lebensstandard. "Um den Sozialstaat zu retten, müssen wir bereit sein, gewisse Einschnitte hinzunehmen", sagte Schneider am Dienstagabend in Düsseldorf. Der EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland sprach auf einer Veranstaltung zu "Wirtschaftskrise und Sozialstaat" der Volkshochschule und der Handwerkskammer Düsseldorf.

Nach Schneiders Überzeugung steht der Sozialstaat trotz aller Probleme der Finanzierung jedoch "nicht zur Disposition". Zudem müssten sich die Bürger auch bei Einschnitten im Lebensstandard keine Sorgen machen. "Wir werden dadurch nicht in die Armut abrutschen", betonte der Theologe.

Der Sozialstaat müsse zwei Hauptaufgaben erfüllen, fügte Schneider hinzu. Einmal müsse er den Lebensunterhalt auf einem unteren Niveau absichern, zum anderen müsse er die Persönlichkeitsbildung fördern. Es gelte, die Menschen zur Verantwortung für das eigene Leben und für die Gesellschaft zu befähigen, sagte Schneider.

30. März 2011