Zwei Kandidatinnen für Hamburger Bischofsamt

Hamburg (epd). Zwei Frauen kandidieren für das Hamburg-Lübecker Bischofsamt. Nominiert wurden Petra Bahr (44), Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und die Hamburger Pröpstin Kirsten Fehrs (49), wie die Nordelbische Kirche am Dienstag mitteilte. Die Wahl ist für den 17. Juni geplant.

Im vergangenen Sommer Maria Jepsen als Hamburg-Lübecker Bischöfin zurückgetreten. Sie reagierte damit auf Vorwürfe wegen ihres Umgangs mit Missbrauchsfällen. Die Theologin war vor rund 20 Jahren die erste lutherische Bischöfin der Welt.

05. April 2011


Pressemitteilung der nordelbischen Kirche vom 5. April

Kandidatur für Bischofsamt

Zwei Frauen stellen sich im Juni zur Wahl

Hamburg/Kiel - Auch in Zukunft dürfte in der Nordelbischen Kirche das bischöfliche Amt im Sprengel Hamburg und Lübeck von einer Frau repräsentiert werden.

Der Bischofswahlausschuss benannte jetzt die Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Petra Bahr, sowie die Hamburger Pröpstin und Hauptpastorin Kirsten Fehrs als Kandidatinnen.

Die Wahl erfolgt durch die Nordelbische Synode am Freitag (17. Juni) im Hamburger Michel. Wahlberechtigt sind alle 140 Synodalen.

Synodenpräsident Hans-Peter Strenge zeigte sich erfreut über die Kandidatur der beiden Frauen. „Der gute Ruf von Petra Bahr ist auch dem Wahlausschuss zu Recht nicht verborgen geblieben und Kirsten Fehrs ist als Dithmarscherin mit allen nordelbischen „Reformwassern gewaschen“ im Sprengel Hamburg und Lübeck angekommen.“

Die 1966 in Lüdenscheid geborene Petra Bahr studierte nach einer journalistischen Ausbildung von 1989 - 1996 Evangelische Theologie und Philosophie unter anderem in Münster, Bonn und Jerusalem. Nach einem kurzen Umweg in eine Unternehmensberatung war sie von 1999 bis 2005 Referentin für Theologie an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg und Lehrbeauftragte für Theologie und Ethik an der Johann Wolfgang-Goethe-Universität. 2002 promovierte sie an der Theologischen Fakultät Basel zum Thema: Die Darstellung des Undarstellbaren. Seit Januar 2006 ist Petra Bahr die erste Kulturbeauftragte des Rates der EKD und Leiterin des Kulturbüros in Berlin. Sie hat ihr Vikariat in Berlin-Wedding abgeleistet und ist Pfarrerin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO). Seit 1996 ist sie verheiratet mit Prof. Dr. Hans Michael Heinig. Das Ehepaar hat einen 3-jährigen Sohn.

Die 1961 im schleswig-holsteinischen Wesselburen geborene Kirsten Fehrs begann nach dem Abitur das Studium der Evangelischen Theologie in Hamburg. Nach ihrer Ordination im Jahr 1990 war sie zunächst als Gemeindepastorin in Hohenwestedt tätig. Es folgten Stationen in Projektpfarrstellen im Kirchenkreis Rendsburg und als mehrjährige Leiterin des dortigen Evangelischen Bildungswerkes. Während dieser Tätigkeit übernahm sie auch einen Lehrauftrag an der Universität Zürich in Praktischer Theologie. Sechs Jahre lang war sie anschließend auf einer Projektpfarrstelle im Kirchenkreis Rendsburg in der Personal- und Gemeindeentwicklung beziehungsweise Personalentwicklung in der Nordelbischen Kirche beratend tätig. 2006 wurde Kirsten Fehrs zur Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost gewählt. Mit diesem Datum nahm sie zugleich ihre Arbeit als Hauptpastorin an der Hauptkirche St. Jacobi auf. Kirsten Fehrs ist seit 1990 verheiratet mit dem Pastor Karsten Fehrs.