EKD besorgt über Situation von Christen in Algerien

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich besorgt über die jüngsten Einschränkungen für Christen in Algerien geäußert. "Es ist sehr irritierend, dass die Rechte einer Minderheit eingeschränkt werden, von der in keiner Weise eine Bedrohung ausgeht", sagte der Vorsitzende der Evangelischen Mittelost-Kommission, der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich, am Dienstag in Hannover. Die algerische Polizei hatte die Schließung von nichtregistrierten christlichen Kirchen angeordnet. Medienberichten zufolge wurden Ende Mai bereits sieben protestantische Kirchen in der Region Bejaia geschlossen.

In Algerien leben nach Angaben der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen im Mittleren Osten bis zu 365.000 Christen. Das macht etwa 1,5 Prozent der algerischen Bevölkerung aus. "Wir erleben überall in Nordafrika und in Nahost, dass der Geist der Demokratie und der gesellschaftlichen Befreiung zu Aufbrüchen führt", sagte der bayerische Landesbischof weiter. "Um so schmerzhafter sind gegenläufige Maßnahmen in manchen Ländern der Region, die Unterdrückung und Ausgrenzung bewirken."

Christen seien ein Teil der Gesellschaften in den arabischen Gesellschaften, betonte Friedrich, der zum Gebet für die Christen in Algerien aufrief. Die Evangelische Mittelost-Kommission ist das Beratungsgremium der EKD für Fragen, die den Nahen und Mittleren Osten betreffen. Der EMOK gehören derzeit 38 Landeskirchen, Werke und Einrichtungen an.

07. Juni 2011