Zahlreiche Verletzte nach Bombenattentat auf Kirche im Irak

Rom (epd). Bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche im irakischen Kirkuk sind am Dienstag 15 Menschen verletzt worden, darunter ein Neugeborenes. Die Explosion der Autobombe richtete nach Angaben des Nachrichtendienstes Asianews erheblichen Schaden an einer syrisch-katholischen Kirche sowie an den umliegenden Wohnhäusern an. Die Polizei entschärfte zudem eine weitere Bombe an einer Presbyterianerkirche in der Innenstadt von Kirkuk.

Zahlreiche Häuser in einem der Armenviertel der Stadt im Norden des Irak seien nach dem Anschlag eingestürzt und mehrere Wagen in Flammen aufgegangen, berichtete Radio Vatikan unter Berufung auf den katholischen Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako. Bei den Verletzten handle es sich um Christen und Muslime. Der Erzbischof äußerte sich bestürzt über den Anschlag.

Attentate gegen Kirchen und Klöster sowie Entführungen hatten nach dem Irakkrieg von 2003 zahlreiche irakische Christen dazu veranlasst, das Land zu verlassen. Seit Jahren sind Hunderttausende Menschen, darunter viele Christen und Angehörige anderer Minderheiten, aus dem Irak geflohen und halten sich seither in Flüchtlingscamps vor allem in Syrien und Jordanien auf. 2009 hat Deutschland 2.500 Flüchtlinge aus dem Irak aufgenommen, darunter zahlreiche Christen.

02. August 2011