EKD-Militärbischof wirbt für Vorrang ziviler Friedenssicherung

Bell (epd). Der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann hat zu mehr Engagement für einen gerechten Frieden aufgerufen. Eine militärische Intervention könne für eine begrenzte Zeit den Raum dafür schaffen, militärische Gewalt sei jedoch nur als äußerste Möglichkeit ethisch vertretbar, sagte Dutzmann am Mittwochabend in Bell im Hunsrück. Zivile Mittel müssten Vorrang haben. "Der Frieden kann militärisch nicht gewonnen werden", unterstrich der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche.

Die Aussage des Ökumenischen Rates der Kirchen von 1948 "Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein" sei auch heute noch grundlegend. Doch es genüge nicht mehr, in der negativen Beurteilung des Krieges zu verharren, erläuterte Dutzmann. Gerechter Frieden sei mehr als die Abwesenheit von Krieg, sondern auch der Schutz vor Gewalt, der Abbau von Not und die Förderung einer kulturellen Vielfalt.

Der Theologe forderte die Christen auf, sich stärker für den Frieden zu engagieren. Dabei würde er sich durchaus auch ein stärkeres Engagement der Friedensbewegung wünschen, die sich "sehr viel deutlicher äußern und zu Wort melden könnte."

18. August 2011