Münchner Friedenstreffen erwartet bis zu 10.000 Teilnehmer

München (epd). Zum Internationalen Friedenstreffen der Weltreligionen in München werden bis zu 10.000 Teilnehmer aus aller Welt erwartet. Das Treffen von Sonntag bis Dienstag soll dazu beitragen, praktische Lösungen für die Friedensarbeit zu entwickeln. "Frieden kann nur geschaffen werden, wenn Misstrauen, Gewalt und Hass überwunden werden", sagte der Sprecher der Gemeinschaft Sant'Egidio, Mario Marazziti, am Freitag in München.

Zu dem Treffen werden auch prominente Politiker wie Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erwartet. Ziel des Friedenstreffens mit 45 Veranstaltungen und über 300 Sprechern sei es, eine Vision für den Frieden zu entwickeln, sagte Marazziti.

Nach einer Eucharistiefeier im Liebfrauendom mit dem Münchner Erzbischof Reinhard Marx zum Auftakt des Friedenstreffens am Sonntagmorgen soll am Nachmittag mit einer Gedenkfeier an die Anschläge vom 11. September 2001 erinnert werden. Am Dienstag folgt eine Gedenkfeier in der KZ-Gedenkstätte von Dachau, ein Gebet für den Frieden im Liebfrauendom und eine Schlussveranstaltung auf dem Marienplatz mit der Unterzeichnung eines Friedensappells.

09. September 2011


Das Stichwort: Gemeinschaft Sant' Egidio

München (epd). Die Gemeinschaft Sant' Egidio ist eine Laienbewegung, die 1968 vom damals 18-jährigen Andrea Riccardi in Rom gegründet wurde und zunächst Schüler und Studenten versammelte. Heute gehören der Gemeinschaft, die weltweit aktiv ist und von der römisch-katholischen Kirche als Geistliche Gemeinschaft anerkannt ist, rund 50.000 Menschen an.

Schwerpunkt der Gemeinschaft bilden das Hören auf das Evangelium und das Gebet, die Freundschaft mit den Armen, der Dialog und der Frieden. Seit den 80er Jahren engagiert sich die Gemeinschaft aktiv in der Friedensarbeit. Sie hat in zahlreichen Ländern bei der Lösung von Konflikten geholfen, so etwa in Mosambik, Guatemala und Burkina Faso. 2010 trug die Gemeinschaft zur Stärkung der Demokratie- und Friedensprozesse bei durch die Vermittlung des Abkommens zwischen Guinea Conakry und Niger.

Einmal im Jahr organisiert die Gemeinschaft das Internationale Friedenstreffen, das den Dialog unter den Religionen fördern soll. Es findet in diesem Jahr in München statt. Die Idee dazu entstand vor 25 Jahren anlässlich des Weltgebetstags des damaligen Papstes Johannes Paul II. in Assisi.

09. September 2011