Mehrheit der Deutschen für Schutz kirchlicher Feiertage

Hannover (epd). Die große Mehrheit der Deutschen ist einer aktuellen emnid-Umfrage zufolge dafür, dass kirchliche Feiertage gesetzlich geschützt sind. Auch wenn das bedeute, dass am Karfreitag Diskotheken schließen müssten, sprächen sich mehr als 70 Prozent dafür aus, teilte die Redaktion der Fernseh-Sendung "Tacheles" am Mittwoch mit. Die evangelische Talkshow zeichnet am Mittwochabend in Hannover eine Sendung zum Verhältnis von Staat und Kirche auf.

Ebenfalls mehr als 70 Prozent der Bundesbürger unterstützten es, wenn staatliche Schulen Religionsunterricht anbieten, hieß es. Dagegen lehne es eine knappe Mehrheit von 52 Prozent ab, dass der Staat Kirchensteuern einzieht. Die Demoskopen hatten für die repräsentative Umfrage rund 500 Menschen ab 14 Jahren befragt.

Dabei traten deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen zutage. Im Westen fällt der Zuspruch für kirchliche Feiertage höher aus. In Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt lehnt die Mehrheit zudem Religion als Schulfach ab. Dagegen haben in den neuen Bundesländern die meisten keine Einwände, wenn der Staat die Kirchensteuern einzieht. "Wer selbst keine Kirchensteuer zahlt, stört sich offenbar weniger daran, wenn sie anderen gleich vom Lohn abgezogen wird", heißt es dazu.

In der Sendung "Wie viel Kirche braucht das Land?" diskutieren der hannoversche Landesbischof Ralf Meister und der Staatssekretär Hermann Kues (CDU) mit dem Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele und dem Kirchenkritiker Philipp Möller. Sie wird am 16. Oktober um 13 Uhr und 24 Uhr sowie am 23. Oktober um 17 Uhr ausgestrahlt. Die emnid-Umfrage wurde von der Evangelischen Kirche im NDR und der Evangelischen Zeitung in Auftrag gegeben.

12. Oktober 2011