Fusion von Diakonie und Entwicklungsdienst rückt näher

Halle (epd). Der Zusammenschluss des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) mit dem Bundesverband der Diakonie zum gemeinsamen "Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung e.V." nimmt konkrete Gestalt an. Die zuständigen Gremien haben sich auf die innerbetriebliche Struktur der neuen Organisation der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) geeinigt, wie Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier auf der Diakonischen Konferenz am Mittwoch in Halle sagte.

Die Arbeiten am Neubau in Berlin-Mitte für die 620 Beschäftigten schreiten voran. Für Januar ist das Richtfest geplant. Am 1. Oktober 2012 soll das Gebäude bezogen werden. Stockmeier sagte, er hoffe auf eine große Zustimmung der EKD-Synode im November in Magdeburg. Das Kirchenparlament soll für die Fusion ein neues Kirchengesetz für das Diakonische Werk beschließen.

Mit der Fusion bündelt die EKD ihre Kräfte in der diakonischen Arbeit und der Entwicklungshilfe. Unter dem Dach der neuen Großorganisation verschmelzen der Entwicklungsdienst EED und die beim Diakonischen Werk der EKD angesiedelten Hilfswerke "Brot für die Welt" und "Diakonie Katastrophenhilfe" zu einer Einheit. Die Parlamente der beiden großen Werke der EKD hatten bereits am 16. Juni in Bonn ihre Zustimmung zu der Fusion gegeben und eine neue Satzung verabschiedet.

Finanziert wird der Zusammenschluss zu etwa zwei Dritteln von der EKD, die Bundesdiakonie steuert fünf Millionen Euro bei. Die Gesamtkosten werden auf 17 Millionen Euro geschätzt. Im Herbst 2012 werden die Beschäftigten des EED und des Wohlfahrtsverbandes Diakonie von Bonn, Stuttgart und Berlin-Dahlem ins Zentrum Berlins ziehen. Durch die Bündelung der Kräfte an einem Ort wird unter anderem ein besserer Austausch zwischen den sozialen Diensten der Diakonie in Deutschland, wie etwa der Betreuung von Flüchtlingen, und der Arbeit in den Entwicklungsländern angestrebt.

Das neue Werk für Diakonie und Entwicklung wird von zwei Vorständen geführt werden, die ihren jeweiligen Geschäftsbereich eigenverantwortlich leiten. Jedes Werk hat sein eigenes Budget. Dennoch ist vorgesehen, dass bestimmte Verwaltungsabteilungen für beide Geschäftsbereiche Leistungen erbringen. Die Präsidenten der beiden dreiköpfigen Vorstände wechseln sich in einem festen zeitlichen Rhythmus im Vorsitz des Gesamtwerkes ab.

Die beiden evangelischen Werke finanzieren sich im Wesentlichen aus Zuwendungen der EKD, Mitgliedsbeiträgen, Mitteln aus öffentlichen Haushalten und Spenden. Der Jahreshaushalt der Diakonie betrug im Jahr 2010 knapp 50 Millionen Euro, der Etat des EED lag bei 172 Millionen Euro.

19. Oktober 2011