Bischöfin Junkermann: Biblische Botschaft kann Welt verändern

Eisenach (epd). Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann hat in ihrer Predigt zum Reformationstag die Bedeutung der biblischen Botschaft für gesellschaftliche Veränderungen hervorgehoben. Worte der Bibel hätten wiederholt Menschen die Kraft gegeben, ihre Überzeugung "ohne Menschenfurcht" in der Öffentlichkeit zu bekennen, sagte Junkermann am Montag in Eisenach im Festgottesdienst der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Als Beispiele nannte sie den Reformator Martin Luther, den Theologen Dietrich Bonhoeffer und sein Eintreten gegen das Naziregime und den Einsatz des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King gegen Rassismus.

In jüngster Zeit seien klare Worte ohne Furcht und Scheu auch zum Aufnäher für viele Jacken und Menschen geworden, sagte Junkermann unter Hinweis auf die DDR-Friedensbewegung und ihr Motto "Schwerter zu Pflugscharen". In der politischen Resignationsfinsternis angesichts der aktuellen Situation müsse die Stimme erhoben werden gegen die Mär vom grenzenlosen Wachstum. Darüber hinaus müssten Christen durch Wort und Tat aller Welt sichtbar und verstehbar werden.

Dazu gehöre, sich um Kranke sowie um verfolgte und verachtete Menschen zu kümmern und gegen die Vernichtung der Schöpfung ebenso einzutreten wie gegen die menschenfeindliche Politik von Neonazis, auch wenn sie demokratisch gewählt worden seien. "Die Musik ist Gottes beste Helferin, um Mut zu stärken", betonte die Bischöfin und verwies damit auf das Themenjahr "Reformation und Musik", das EKD am Montagnachmittag in Eisenach eröffnet wollte.

Am Reformationstag (31. Oktober) erinnern Protestanten an den Thesenanschlag durch Martin Luther (1483-1546) vor fast 500 Jahren. Der Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche am 31. Oktober 1517 gilt als Beginn der Reformation.

31. Oktober 2011