Friedensinitiative mit Lothar-Kreyssig-Preis geehrt

Magdeburg (epd). Für sein Engagement zur gewaltfreien Konfliktlösung ist der Oekumenische Dienst Schalomdiakonat am Samstag in Magdeburg mit dem Lothar-Kreyssig-Friedenspreis geehrt worden. Als Alternative zu militärischen Interventionen müsse die Forschung über gewaltfreie Konfliktbearbeitung massiv ausgebaut werden, sagte der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, in seiner Laudatio. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde bei einem Festakt überreicht. Ziel des 1992 gegründeten Vereins ist die Umsetzung des biblischen Begriffs Schalom, der für umfassenden Frieden steht.

Konflikte würden auch unter Beteiligung der demokratischen Staaten zunehmend mit Gewalt ausgetragen, erklärte Pastor Brahms in der Johanniskirche der Elbestadt vor zahlreichen Persönlichkeiten aus Kirche und Politik. Diese Entwicklung mache einen ökumenischen Dienst und ein Schalomdiakonat wichtiger denn je. Milliarden, die für Waffen ausgegeben werden, seien nachhaltig in gewaltfreie Bearbeitung von Konflikten umzuleiten. Nur so käme die Menschheit einer friedlichen Welt näher, hob Brahms hervor.

Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird von der gleichnamigen Stiftung seit 1999 alle zwei Jahre verliehen. Wie das Stiftungskuratorium die aktuelle Verleihung begründete, lasse sich der im hessischen Diemelstadt-Wethen ansässige Verein von der biblischen Vision des Schalom "als einem Frieden, der auf Gerechtigkeit basiert und auch den Frieden mit der Natur umfasst", leiten. Der Preis erinnert an den Präses der Synode der früheren Kirchenprovinz Sachsen, Lothar Kreyssig (1898-1986). Er hatte 1958 zur Gründung der Aktion Sühnezeichen für Friedens- und Aufbaudienste vor allem in Osteuropa aufgerufen.

05. November 2011