Online-Ausstellung zum Widerstand von Christen in NS-Zeit gestartet

Magdeburg (epd). Unter dem Titel "Widerstand?!" informiert eine neue Online-Ausstellung über "Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus". 600 historische Dokumente werden unter der Adresse "www.evangelischer-widerstand.de" im Internet präsentiert. Die Ausstellung wende sich gegen eine "einseitig erfolgsorientierte Betrachtung christlicher Widerstandsformen", sagte der Vorsitzende der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte, Harry Oelke, am Dienstag bei der Präsentation in Magdeburg.

Der christliche Widerstand in der NS-Zeit solle in seiner ganzen Breite differenziert und mit seinen teils widersprüchlichen Beweggründen dargestellt werden. Stereotype von den "Guten" und "Bösen" würden vermieden, sagte der Professor für Kirchengeschichte an der Universität München am Rande der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider stellte die Einmaligkeit der Ausstellung heraus, die von der Arbeitsgemeinschaft zunächst als Wanderausstellung geplant war, dann aber unter anderem aus Kostengründen für das Internet konzipiert wurde. Er hoffe, dass die Ausstellung vielfältig genutzt werde - "vom Konfirmandenunterricht bis zur Akademie-Veranstaltung", sagte Schneider.

Die Online-Ausstellung gliedert sich in drei Bereiche: Zum einen werden die Biografien von prominenten und teils weniger bekannten Personen aus dem christlich motivierten Widerstand vorgestellt. Der Nutzer bekommt zudem die Möglichkeit, sich die Inhalte über eine Zeitschiene zu erschließen. Ein dritter Bereich behandelt Grundfragen wie den Einfluss konfessioneller Prägungen sowie Widersprüche zwischen christlichen Glauben und Widerstand.

08. November 2011