"Gute Kooperation in der Entwicklungspolitik"

Drei Fragen an den EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider

epd-Gespräch: Elvira Treffinger

Hannover (epd). Für Nikolaus Schneider, den Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, ist weltweite Gerechtigkeit ein sehr wichtiges Ziel. Von 2005 bis 2010 leitete der rheinische Präses den Aufsichtsrat des Evangelischen Entwicklungsdienstes, der einen Großteil seines Geldes vom Entwicklungsministerium (BMZ) erhält. Zum Jubiläum gibt der 64-Jährige dem Ministerium Dank und Wünsche mit auf den Weg.

epd: Das Bundesentwicklungsministerium feiert am 14. November seinen 50. Geburtstag. Was wünschen Sie ihm?

Schneider: Ich wünsche dem Bundesministerium, dass es seine Aktivitäten in den nächsten Jahren immer weiter zurückfahren kann, weil es erfolgreich war.

epd: Entwicklungspolitik ist auch ein Anliegen der Kirchen. Gibt es Konkurrenz oder Kooperation zwischen staatlichem und kirchlichem Handeln?

Schneider: Es gibt eine gute und bewährte Kooperation seit vielen Jahren in vielen Feldern der Entwicklungszusammenarbeit. Wir sind dankbar für die Mittel, die das BMZ uns seit vielen Jahren für unsere Entwicklungsarbeit zur Verfügung stellt. Eine Besonderheit zeichnet die Arbeit der Kirchen aus: Wir fördern Projekte, die unsere Partner vor Ort entwickelt und aufgebaut haben. Die unterschiedliche Arbeitsweise ist aber eher eine Ergänzung als eine Konkurrenz.

epd: Wenn Sie morgen Entwicklungsminister würden, was würden Sie als erstes ändern?

Schneider: Ich würde dafür sorgen, dass die Bundesregierung endlich ihr selbst gestecktes Ziel umsetzt, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungsarbeit zur Verfügung zu stellen.

10. November 2011