Neuer bayerischer Bischof will Internet "viel intensiver" nutzen

Rosenheim (epd). Der neue bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm will offensiv auf neue Kommunikationswege wie Facebook setzen. Die Kirche müsse das Medium Internet "viel intensiver" nutzen, forderte der evangelische Bischof am Montag in seinem ersten Bericht vor der Landessynode in Rosenheim. Landeskirche und Gemeinden müssten auf das Medium Internet "offen und kreativ" zugehen.

"Wir Christen müssen uns auf die säkulare Welt einlassen", erklärte Bedford-Strohm, der seit Anfang November als Nachfolger von Johannes Friedrich im Amt ist. Wer fromm sei, müsse auch politisch sein. Deswegen wünsche er sich eine öffentliche Kirche, die für eine neue politische Kultur eintrete. "Unsere Gesellschaft ist eine Mediengesellschaft", sagte Bedford-Strohm. Das bedeute, dass Kirche nicht nur in den Printmedien, im Hörfunk und im Fernsehen, sondern auch im Internet präsent sein müsse.

Die Kirche müsse eine klare Strategie entwickeln und sich im Web 2.0 positionieren, sagte Bedford-Strohm vor dem Kirchenparlament der 2,6 Millionen bayerischen Protestanten. Dazu gehöre auch, sich mit den Gefahren und negativen Seiten des Internets zu beschäftigen. Das persönliche Gespräch und die Begegnung in den Gemeinden könnten nicht ersetzt werden.

21. November 2011