Bayerische Kirche: Hinrichtung eines iranischen Pastors abwenden

Rosenheim (epd). Die bayerische evangelische Landessynode hat die umgehende Freilassung des im Iran inhaftierten evangelischen Pastors Youcef Nadarkhani gefordert. Dem Geistlichen droht die Todesstrafe, weil er sich nicht vom Christentum losgesagt habe. Das Kirchenparlament appellierte am Donnerstag in Rosenheim an das Auswärtige Amt, alle diplomatischen und politischen Mittel auszuschöpfen, um die Vollstreckung der Todesstrafe abzuwenden.

Youcef Nadarkhani war im Herbst 2010 in erster Instanz wegen Apostasie (Abfall vom Glauben) zum Tode verurteilt worden. Nach dem Willen des Berufungsgerichts muss Nadarkhani sich vom Christentum abwenden, um der Todesstrafe zu entgehen. Gleichzeitig werden ihm offenbar auch Vergewaltigung und Erpressung vorgeworfen.

Nadarkhani ist seit 2001 als Pastor in einem Netz von Hauskirchen tätig. Bereits 2006 war er vorübergehend in Haft. Die erneute Verhaftung 2009 erfolgte als Reaktion auf den Protest des Pastors gegen ein Gesetz, das Schulkinder auch nicht-muslimischen Glaubens zum Koranunterricht zwingt. Seitdem sitzt er im Gefängnis der Geheimpolizei in der Stadt Lakan.

24. November 2011