EKD-Bevollmächtigter fordert Ende der Agrarexportsubventionen

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßt die Initiative von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), sich bei der Reform der europäischen Agrarpolitik für ein Ende der Exportsubventionen einzusetzen. Es sei sehr erfreulich, dass Aigner die Ausfuhrsubventionen für Agrarerzeugnisse nicht mehr für zeitgemäß halte, sagte der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Bernhard Felmberg, am Freitag in Berlin.

Die Exportsubventionen müssten vollständig als Instrument aus den Marktordnungen gestrichen werden, forderte der EKD-Bevollmächtigte. Nur dann sei sichergestellt, dass verzerrende Wirkungen auf den Märkten der Länder des Südens gestoppt würden. In der Vergangenheit seien die Bauern in den Entwicklungsländern aufgrund der Subventionen massiv benachteiligt gewesen.

Die EKD hatte im Oktober "Leitlinien für eine multifunktionale und nachhaltige Landwirtschaft - Zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union" veröffentlicht. Darin wird daran erinnert, dass viele Probleme, mit denen sich Kleinbauern in Entwicklungsländern konfrontiert sähen, nicht mehr nur auf die Exportsubventionen zurückzuführen seien. Auch die Ausweitung des Sojaanbaus in Südamerika für die Eiweißfuttermittelversorgung in Europa oder die Fleischexporte nach Westafrika seien bedenklich. Der Sojaanbau gehe häufig mit der Vertreibung von Kleinbauern einher. Die Fleischexporte führten zu Arbeitsplatzverlusten in der Landwirtschaft in Westafrika.

12. Dezember 2011