Evangelische Kirche würdigt Havel als Hoffnungsträger

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat die Verdienste von Vaclav Havel um die friedliche Revolution in der Tschechoslowakei und das friedliche Zusammenwachsen Europas gewürdigt. Der Prager Bürgerrechtler und spätere Staatspräsident seines Landes war am Sonntag im Alter von 75 Jahren gestorben.

Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider sagte, der Poet, Philosoph und Politiker Havel habe sich beharrlich und unermüdlich für Gerechtigkeit und Freiheit eingesetzt. Das drücke sich in dem von Havel geprägten Satz aus: "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht."

Laut Schneider benannte Havel damit ein Motiv, das in der christlichen Tradition wichtig ist. Das komme in der biblischen Rede von der "Hoffnung wider alle Hoffnung" zum Ausdruck, wie sie der Apostel Paulus im Römerbrief am Beispiel Abrahams erwähne: "Er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war, auf dass er würde ein Vater vieler Völker" (Römer 4,17).

18. Dezember 2011