Kirchen rufen zur ökumenischen Gebetswoche auf

Bonn/Hannover (epd). Die beiden großen Kirchen in Deutschland rufen zur Teilnahme an der Gebetswoche für die Einheit der Christen auf. Die Gebetswoche, die vom 18. bis 25. Januar begangen wird, sei ein wertvolles Zeichen für die ökumenische Verbundenheit, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Dienstag. Für die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) unterstrich der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider, das Gebet sei "die elementare Sprache der Christenheit".

Die bundesweite Gebetswoche für die Einheit der Christen, die an diesem Mittwoch beginnt, steht in diesem Jahr unter dem Bibelmotto "Wir werden alle verwandelt durch den Glauben an Jesus Christus". Der zentrale ökumenische Gottesdienst findet am Sonntag (22. Januar) in Köthen (Sachsen-Anhalt) statt. Die Predigt hält der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, Landesbischof Friedrich Weber. Zudem wirken der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige, Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig und die Generalsekretärin Regina Claas vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland an dem Gottesdienst mit.

"Wenn Christen verschiedener Kirchen und Gemeinschaften sich im Gottesdienst und im Gebet zusammenfinden, wird deutlich, wie nahe wir schon beieinander sind", sagte Erzbischof Zollitsch. Der EKD-Ratsvorsitzende Schneider bekräftigte, es sei wichtig, dass die Kirchen unter einem gemeinsamen Leitwort beteten.

Seit 1968 erarbeitet eine gemeinsame Kommission mit Vertretern des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen und des Ökumenischen Rates der Kirchen die jährlichen Themen und Texte. In diesem Jahr stammt der Entwurf für die Gebete und Meditationen von einer ökumenischen Arbeitsgruppe in Polen. Die Texte laden dazu ein, über die verwandelnde Kraft des Glaubens nachzudenken.

An der Aktionswoche beteiligen sich traditionell Christen aller Konfessionen. Die Gebetswoche wird auf der Nordhalbkugel jährlich vom 18. bis 25. Januar begangen. Auf der Südhalbkugel findet sie zu Pfingsten statt.

17. Januar 2012