EKD-Ratsvorsitzender bei Büchertauschaktion

Köln (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider beteiligt sich an der EKD-Büchertauschaktion "Am Anfang war das Wort" zum Luther-Reformationsjubiläum. "Das Wort Gottes versteht sich nicht von selbst. Wir müssen es immer neu verstehen", sagte Schneider, der auch rheinischer Präses ist, am Freitag in Köln. Die Reformation habe einen neuen Blick auf Gott geschenkt. "Im Idealfall können das auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller tun."

In der Kölner Antoniter-Citykirche stellte Schneider gemeinsam mit seiner Frau Anne unter anderem das Tagebuch seiner an Leukämie gestorbenen Tochter Meike, "Ich will mein Leben tanzen", in das Tausch-Regal. Schneider, der auch rheinischer Präses ist, verwies auf die besondere Bedeutung des Buches für seine Familie. "Das Tagebuch von Meike ist entstanden, als wir alle noch glaubten, sie würde den Kampf gegen die Krankheit gewinnen", sagte der Präses.

Anne Schneider entschied sich unter anderem für den ersten Band der schwedischen Krimireihe mit Inspektor Barbarotti, "Mensch ohne Hund", von Hakan Nesser. Darin schließe die Hauptfigur mit Gott einen "Vertrag", um anhand von "Zeichen" zu überprüfen, ob es Gott gibt, erläuterte sie. Einige Bände später merke der Kommissar, dass das nicht funktioniert.

Neben dem Café Stanton in der Kölner Antoniterkirche wurden bundesweit 17 weitere Stationen für den bundesweiten Büchertausch ausgewählt. Neben der französischen Friedrichstadtkirche in Berlin sind dies unter anderem Luthers Geburtshaus in Eisleben, die Heidelberger Heiliggeistkirche und das Rathaus in Schmalkalden.

Jeder kann an der kostenfreien Aktion teilnehmen und Bücher einstellen beziehungsweise "fangen". Dafür werden Teilnehmer gebeten, ihr Buch auf der Internetseite www.bookcrossing.com zu registrieren. Unter einer individuellen Identifikationsnummer können Bewertungen, die andere Leser des Buches abgeben, im Internet abgerufen werden. Dabei gehe es etwa auch um die Frage "Was hat das Buch mit der Reformation?" zu tun.

10. Februar 2012