EKD-Friedensbeauftragter fordert Waffenruhe in Syrien

Der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms appelliert an die Bundesregierung, sich für eine tägliche Feuerpause in den Konfliktregionen Syriens einzusetzen. Dies sei eine Voraussetzung, damit Hilfswerke Kranke und Verletzte bergen und humanitäre Hilfe leisten könnten. Anlässlich der Dringlichkeitssitzung des UN-Menschenrechtsrates rief der Beauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Hannover die Staatengemeinschaft dazu auf, in den Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konfliktes nicht nachzulassen.

Das Internationale Rote Kreuz setze sich für eine täglich mindestens zweistündige Waffenruhe in den Krisengebieten wie Homs ein, damit die Bewohner sich mit Wasser, Nahrung und Medikamenten versorgen und Verletzte evakuiert werden können. "Eine solche Feuerpause ist der erste Schritt, auf den die Konfliktparteien sich schnellstmöglich einigen müssen", sagte der EKD-Friedensbeauftragte.

Brahms rügte zudem, dass in den Vereinten Nationen eine Verurteilung des Regimes von Präsident Baschar al-Assad wegen der Gewalt gegen das eigene Volk verhindert werde. Es dürfe nicht sein, dass unterschiedliche strategische und politische Interessen der internationalen Gemeinschaft Verhandlungen und eine friedliche Lösung verhinderten und so "zu einem blutigen und langwierigen Bürgerkrieg" beitrügen.

Auch die Diakonie Katastrophenhilfe beobachtet die Lage in Syrien mit großer Sorge. Das evangelische Hilfswerk befürchtet, dass die Bevölkerung immer schonungsloser und gezielter in die Gewalthandlungen einbezogen werde. Die Direktorin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, fordert eine Deeskalationsstrategie und internationale Unterstützung für die Suche nach einer friedlichen Lösung, "um weiteres Blutvergießen zu verhindern und die Zivilbevölkerung zu schützen".

Das Hilfswerk unterstützt Vertriebene und Verfolgte und ruft zu Spenden auf, um den Opfern der Gewalt in Syrien und den Nachbarländern helfen zu können. In Jordanien und Libanon beteiligt sich die Diakonie Katastrophenhilfe an der Versorgung von Flüchtlingen aus Syrien mit Lebensmitteln, Heizmaterial und Kochgeschirr.

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden unter dem Stichwort "Nothilfe Syrien" an das Konto 502 502 bei der Evangelischen Darlehensgenossenschaft Kiel (BLZ 210 602 37)

Online spenden: Nothilfe Syrien

28. Februar 2012