EKD-Ratsvorsitzender: Für vom Tode bedrohten iranischen Pastor beten

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, ruft zum Gebet für die Freilassung des im Iran inhaftierten und zum Tode verurteilten Pastor Youcef Nadarkhani auf. Der kommende Sonntag sei in der evangelischen Kirche der Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen gewidmet, erklärte Schneider am Freitag in Hannover. Es sei "inakzeptabel, dass ein Mensch aufgrund seiner Religionszugehörigkeit verhaftet und zum Tode verurteilt wird".

"Die Religionsfreiheit und das Recht auf freie Religionsausübung ist ein verbrieftes Menschenrecht, das auch für Angehörige religiöser Minderheiten im Iran gilt", betonte der rheinische Präses. Viele Christen in Deutschland seien erschüttert über das Schicksal des iranischen Pastors. "Lasst uns diese Erschütterung und Sorge im Gottesdienst in der Fürbitte vor Gott bringen", so Schneider.

Der EKD-Ratsvorsitzende rief zudem dazu auf, "auch die vielen Glaubensgeschwister in anderen Teilen der Welt nicht (zu) vergessen, die aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Christentum unter Bedrängnissen und Verfolgung leiden." Neben der politischen Unterstützung benötigten diese "Glaubensgeschwister vor allem Solidarität, wie sie in der Fürbitte vor Gott zum Ausdruck gebracht wird. Denn das Gebet ist ein besonderer Dienst des Christen an seinem Nächsten."

Er sei dankbar, dass sich Politiker in Deutschland und weltweit intensiv um die Freilassung von Nadarkhani bemühen, fügte Schneider hinzu. Als Beispiele nannte er US-Außenministerin Hillary Clinton, Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP), CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe und den Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder, den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags sowie den Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Markus Löning (FDP).

02. März 2012