Evangelische Kirche trauert um Umweltpfarrer Vokkert

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trauert um ihren früheren Umweltpfarrer Heinrich Vokkert. Wie die EKD am Dienstag in Hannover mitteilte, starb Vokkert bereits am vergangenen Donnerstag im Alter von 78 Jahren im westfälischen Gronau. Er war von 1992 bis 1998 zweiter Umweltbeauftragter des EKD-Rates. Mit ihm verliere die evangelische Kirche einen engagierten Kämpfer für ökologische Fragestellungen, schrieb Kirchenamts-Präsident Hans Ulrich Anke in einem Kondolenzbrief an die Witwe.

Dem Einsatz Vokkerts sei es zu verdanken, dass die "unser Leben bedrohende Gefahr einer Klimakatastrophe Eingang in das Bewusstsein vieler evangelischer Christen und in die kirchliche Arbeit gefunden hat". In der von ihm verantworteten Studie "Gefährdetes Klima" sei bereits 1995 die unpopuläre Forderung erhoben worden nach einem veränderten Lebensstil und der Abkehr von einer Wirtschaftsweise mit starkem Energie- und Ressourcenverbrauch, schrieb der EKD-Präsident.

Vokkert hatte nach einer Tätigkeit als Kaufmann Theologie studiert und war ab 1968 Pfarrer im nordrhein-westfälischen Haltern. 1988 wurde er erster Umweltbeauftragter der westfälischen Landeskirche. Schwerpunkte seiner Arbeit waren Energiepolitik, Wirtschaftethik und soziale Gerechtigkeit. Im Ruhestand engagierte sich Vokkert in seiner Heimatstadt Gronau gegen das Atommüllager im münsterländischen Ahaus.

06. März 2012