Evangelische und katholische Kirche verzeichnen Plus bei Steuereinnahmen

Die beiden großen Kirchen haben im Jahr 2011 einen Anstieg des Kirchensteueraufkommens verzeichnet. Zurückgeführt wird das Einnahmenplus auf die Entwicklung am Arbeitsmarkt und den positiven Konjunkturverlauf. Insgesamt nahmen die katholischen Bistümer und die evangelischen Landeskirchen rund 9,42 Milliarden Euro ein.

In der katholischen Kirche betrug das Kirchensteueraufkommen 2011 rund 4,92 Milliarden Euro, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte. Das waren 2,6 Prozent mehr als 2010. Der bisherige Höchststand wurde mit 5,06 Milliarden im Jahr 2008 verbucht.

Die evangelischen Landeskirchen erzielten im Jahr 2011 Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von 4,51 Milliarden Euro. Gemessen am Steueraufkommen von 4,39 Milliarden Euro im Jahr 2010 sei dies ein Plus von 2,8 Prozent, sagte der Leiter der Finanzabteilung im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thomas Begrich, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Der EKD-Finanzchef führt den Anstieg auf die Belebung am Arbeitsmarkt und den positiven Konjunkturverlauf zurück. Begrich sagte, für eine Entwarnung bei den Sparanstrengungen der evangelischen Kirche gebe es keinen Anlass. Der demografische Wandel und dabei vor allem der zunehmende Anteil älterer Kirchenmitglieder, die häufig keine Kirchensteuer mehr zahlen, werde in den kommenden Jahren zu einem Rückgang des Steueraufkommens führen.

Der Oberkirchenrat warb für eine "verlässliche, mittel- und langfristige Finanzplanung". "Schuldenmachen widerspricht unserem Verständnis von verantwortlichem und nachhaltigem Umgang mit den Finanzmitteln, die evangelische Christen ihrer Kirche anvertrauen", sagte Begrich.

12. April 2012