Kirchengemeinschaft kritisiert Landraub in Indonesien

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) hat einen Wettlauf um das letzten verfügbare Land in Indonesien kritisiert. Selbst verbindliche Abkommen könnten den Ausverkauf nicht mehr verhindern, erklärte VEM-Klimareferent Longgena Ginting auf der indonesischen Insel Sumatra. "Finanzielle Interessen und Korruption haben viel zu häufig die Oberhand."

So erteilte die indonesische Regierung nach VEM-Angaben erst vor wenigen Wochen eine Konzession für eine Palmöl-Plantage im Tripa-Regenwald, in dem 250 der letzten Orang-Utans leben. Damit verstößt sie gegen ein Abkommen im Rahmen des UN-Klimaschutzprogramms, bei dem Norwegen dem südostasiatischen Land eine Milliarde US-Dollar gezahlt hatte für die Zusage, den Regenwald zu schützen, wie Gintig erläuterte. Der Klimaexperte nimmt an einem internationalen Treffen mit Delegierten von deutschen, asiatischen und afrikanischen Kirchen zu Klima- und Umweltschutzfragen teil.

Die Hälfte des indonesischen Regenwaldes sei bereits zerstört, erklärte die VEM, ein Zusammenschluss von 34 Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Jedes Jahr fallen demnach weitere 1,8 Millionen Hektar illegalen Rodungen und Plantagen zum Opfer.

www.vemission.org

09. Mai 2012