Erfurt erinnert an Sühnezeichen-Gründer Kreyssig

Erfurt (epd). Im Erfurter Augustinerkloster erinnert seit Dienstag eine Ausstellung an den "Aktion Sühnezeichen"-Mitbegründer Lothar Kreyssig (1898-1986). Anhand einzelner Stationen verdeutlicht die Dokumentation im Kreuzgang den Lebensweg des Richters und Kirchenmannes, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Magdeburg erster Synodalpräses der damaligen Kirchenprovinz Sachsen war.

Kreyssig stammte aus Flöha in Sachsen und war als Richter in Chemnitz und Brandenburg tätig. Seit 1934 übte er verschiedene Leitungsämter der Bekennenden Kirche aus. Nach der Mordanzeige gegen einen NS-Funktionär wegen der "Euthanasie"-Morde an Behinderten wurde er 1940 in den vorzeitigen Ruhestand versetzt. Ab 1942 widmete er sich auf seinem Bauernhof der ökologischen Landwirtschaft.

Nach Kriegsende war Kreyssig in der Kirchenprovinz Sachsen vor allem in der Bildungs- und Versöhnungsarbeit tätig. In der 1958 von ihm mitbegründeten "Aktion Sühnezeichen" leisten bis heute junge Deutsche in vielen Ländern praktische Versöhnung. Seit 1999 wird in Magdeburg ein nach ihm benannter Friedenspreis verliehen.

Die Ausstellung kann bis 28. Juni  montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr sowie sonntags und an Feiertagen von 11 bis 15 Uhr besichtigt werden.

www.augustinerkloster.de

16. Mai 2012