Bischöfin Junkermann besucht Christen in Tschechien

Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann besucht für mehrere Tage die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder in Prag. Ein Schwerpunkt der Gespräche mit den tschechischen Kirchenvertretern bilde das 500. Reformationsjubiläum 2017, teilte das Landeskirchenamt am Freitag in Magdeburg mit.

Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB) entstand 1918 durch die Vereinigung der reformierten und lutherischen tschechischen Gemeinden in Böhmen und Mähren. Ihre Wurzeln liegen in der böhmischen Kirchenreformation und bei den Hussiten. Die Bezeichnung geht auf den tschechischen Theologen Jan Hus (um 1370-1415) zurück, die wohl wichtigste Gestalt der vorreformatorischen Bewegung in Europa.

Hus kämpfte für tiefgreifende Reformen in der katholischen Kirche, vor allem gegen Korruption und - wie nach ihm Luther - gegen den Ablasshandel. Er wurde am 6. Juli 1415 auf dem Scheiterhaufen in Konstanz verbrannt. Hus hatte auch Martin Luther (1483-1546) bei dessen Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache beeinflusst. Zur EKBB gehören den Angaben zufolge 120.000 Christen in mehr als 250 Gemeinden, darunter ist auch die Deutschsprachige Evangelische Gemeinde Prag.

Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

08. Juni 2012