Landesbischof Meister gegen geplantes Betreuungsgeld

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister lehnt das von der Bundesregierung geplante Betreuungsgeld ab. "Ich bin strikt gegen diese Form des Betreuungsgeldes, denn es wirft eine Alternative auf, die eigentlich keine ist", sagte er am Donnerstag bei der Frühjahrstagung des evangelischen Kirchenparlamentes in Hannover. Die Eltern hätten keine wirkliche Wahlfreiheit, weil nicht genügend Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung stünden.

Nach den Plänen der schwarz-gelben Bundesregierung sollen Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause erziehen und nicht in eine Kinderkrippe geben, als Ausgleich monatlich 150 Euro erhalten. Erfahrungen in Norwegen hätten jedoch gezeigt, dass vor allem Eltern mit ausländischen Wurzeln ihre Kinder dann nicht in eine Krippe schickten, kritisierte Meister. Das Betreuungsgeld in der geplanten Form sei "integrationshinderlich". Eine wirkliche Wahl bestehe erst, wenn überall der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz erfüllt werden könne und das Betreuungsgeld deutlich höher ausfalle.

14. Juni 2012

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