Journalistenpreis Osteuropa an zwei Journalistinnen vergeben

Die Journalistinnen Nina Rybik aus Weißrussland und Nicola Abé aus Deutschland haben den diesjährigen Journalistenpreis Osteuropa erhalten. Der Geschäftsführer der katholischen Solidaritätsaktion Renovabis, Burkhard Haneke, und die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, überreichten die mit jeweils 3.000 Euro dotierten Auszeichnungen am Mittwoch in Stuttgart. Die Laudatio hielt die Moskauer ARD-Korrespondentin Ina Ruck.

Nina Rybik wurde für ihre Reportage "Strahlende Geschäfte" ausgezeichnet. Das Stück erschien 2011 in der österreichischen Zeitschrift "Welt der Frau" und behandelt die scheinbar verwaiste Todeszone um das 1986 havarierte ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl. Rybik stammt selbst aus einem der verlassenen Dörfer in der Sperrzone. Laut Jury beschreibt sie einfühlsam die Perspektiven, Wünsche, Hoffnungen und Lebenslügen derer, die sich nun wieder in dieser Gegend eingerichtet haben.

Die "Spiegel"-Redakteurin Abé erhält den Preis für ihre Reportage "Endstation Bahnhof Zoo". Der Artikel erschien 2011 im Magazin "Neon" und beschreibt das Leben junger Männer aus der rumänischen Provinz, die sich in Berlin prostituieren. Dabei schildert Abé die Schwierigkeiten der Jugendlichen, in zwei voneinander getrennten Welten zu leben. Die Jury befand, dass ihre Schilderungen aufgrund der klaren, deutlichen Sprache, die nichts beschönige, "unter die Haut" gingen.

Broschüre: Beiträge der Preisträgerinnen (PDF, 2.5 MB)

19. Juli 2012